2024-01-30
Marco Odermatt streckt die Hände nach den Kristallkugeln aus
In Garmisch-Partenkirchen hat Marco Odermatt seinen neunten Saisonsieg eingefahren. Auch Lars Rösti (im Europacup) und Marielle Thompson (im Skicross) hatten am Wochenende Grund zur Freude.
Eishang, auf der Mauer, freier Fall – so heissen Streckenteile der Kandahar-Piste von Garmisch-Partenkirchen. Dort haben am Wochenende gleich zwei Super-G-Rennen für die Männer stattgefunden. Zwei Rennen, die von ihrer Charakteristik her trotz des identischen Ortes völlig unterschiedlich gewesen sind. Marco Odermatt hat in Deutschland seine Saisonrennen Nummer 16 und 17 absolviert und dabei Saisonsieg Nummer 9 eingefahren.
Am Samstag noch mochte sich der Nidwaldner für den Garmisch-Super-G und den vorherrschenden Pistenbedingungen nicht ganz zu erwärmen und wurde Vierter. Höchste Zeit also, dass die Wetterprognosen eine kalte Nacht ankündigten, so dass man am Tag darauf auf eine „knackige“ Kandahar hoffen konnte.
Und sie wurde knackig. Diese Veränderung kam Marco Odermatt entgegen. "Wir hatten heute ein ganz anderes Rennen als noch gestern", nahm Odermatt am Sonntag Stellung zur veränderten Unterlage. "Es war wiederum eine Fahrt am Limit. Schon bei der Besichtigung habe ich gesehen, dass der Schnee viel härter ist – auch neben der Linie. Die Organisatoren haben super Arbeit geleistet. Da habe ich gewusst: wenn man mal zu direkt ist, kommt man doch wieder zurück auf die Linie."
Der 26-Jährige fühlte sich deutlich wohler, konnte seine Stärken wieder zur Geltung bringen und fuhr zu seinem insgesamt 12. Sieg in einem Weltcup-Super-G, dem 33. Weltcup-Sieg insgesamt.
Freude bei Lars Rösti, Noemie Kolly und Marielle Thompson
Sich über Top-Platzierungen auf Stöckli-Material freuen zu dürfen war aber nicht nur Marco Odermatt vorbehalten. Der Berner Oberländer Lars Rösti konnte in Tarvisio (ITA) eine Europacup-Abfahrt – die dritte in Serie an diesem Ort – gewinnen und im zweiten Rennen wurde er nur von einem Fahrer geschlagen. „So wirklich erklären, weshalb es mir hier in Tarvisio so gut läuft, kann ich nicht wirklich. Aber dieses Resultat tut auf jeden Fall gut“, sagte der 26 Jahre alte Rösti nach dem Wochenende. Noemie Kolly, die wegen einigen verletzungsbedingten Ausfällen im Team der Schweizerinnen für den Super-G von Cortina d’Ampezzo nachnominiert worden ist, dankte für diese Chance mit einem 16. Platz. „Ich bin sehr zufrieden und sehr stolz auf dieses Resultat“, sagte die Freiburgerin, die erst am Tag vor dem Rennen in Cortina angekommen ist.
Im Skicross sorgte Marielle Thompson für einen weiteren Stöckli-Erfolg. Die Kanadierin setzte sich bei der Hauptprobe für die Weltmeisterschaften 2025 in St. Moritz durch und fuhr zu ihrem 26. Weltcup-Sieg.