2019-12-02

Wie Marco Odermatt für Aufregung gesorgt hat

Das erste Nordamerika-Wochenende im Weltcup ist bereits wieder Geschichte. Für Marco Odermatt war der Abstecher nach Kanada (Lake Louise) erfolgreich, für Viktoria Rebensburg jener nach Killington zufriedenstellend.

Wie Marco Odermatt für Aufregung gesorgt hat

Die Speed-Fahrer waren im kanadischen Lake Louise am Werk. Mit Marco Odermatt (SUI), Nils Mani (SUI), Dustin Cook (CAN), Martin Cater (SLO) und Tilen Debelak (SLO) stand dabei ein Stöckli-Quintett im Einsatz. Mit Platz 7 im Super-G und einem 17. Platz in der Abfahrt durfte Odermatt mit dem Abstecher in den Banff-Nationalpark sehr zufrieden sein.

Nach dem Super-G, bei welchem sich Odermatt kurz vor dem Ziel den Rennanzug ruiniert und einen Protektor verloren hatte, meinte der Hergiswiler, dass er einen neuen Schoner getestet habe. Dieser sei dann verrutscht und eine Kante habe am Oberarm den Rennanzug aufgeschnitten. Mit einem Odermatt-Grinsen im Gesicht sagte er im Interview mit dem Schweizer Fernsehen: "Minus ein Schoner, dafür ein blauer Arm. Aber es war ein sehr gutes Rennen. Die Fahrt war zwar da und dort etwas wacklig und ich wusste nicht, ob es wirklich schnell ist. Aber im Ziel war ich dann schon sehr zufrieden." Für die anderen Stöckli-Fahrer waren die Punkteränge im Lake-Louise-Super-G nicht zu erreichen: Martin Cater  (37.), Dustin Cook (50.) und Tilen Debelak (54.) büssten zu viel Zeit ein. Nils Mani startete nur am Samstag in der Abfahrt.

Und in dieser sorgte Odermatt nach seiner fulminanten Fahrt und dem vierten Platz im Abschlusstraining für Aufregung. Selten haben bei einer Abfahrt die Journalisten im Ziel und die TV-Stationen mit ihren Übertragungen bis zum Lauf der Startnummer 62 gewartet. Am Samstag taten sie es. Und der Zentralschweizer enttäuschte nicht. Ein Top-10-Platz durfte von ihm trotz des Trainings nicht erwartet werden, eine Rangierung in den Top-20 hingegen schon. Und mit Rang 17 – seinem, wenn man Platz 12 beim Weltcupfinal von Are (2018) mit nur 25 Startenden ausklammert, bestem Abfahrtsresultat – erfüllte Odermatt die Hoffnungen. Neben dem jungen Schweizer, der 1,57 Sekunden auf Sieger Thomas Dressen (GER) einbüsste, holte sich auch Martin Cater (26.) noch Punkte. Nils Mani hingegen ging leer aus und Dustin Cook konnte sich nicht für das Rennen qualifizieren.

In Killington (USA) hingen die Trauben für die drei Stöckli-Athletinnen Viktoria Rebensburg (GER), Andrea Ellenberger (SUI) und Aline Danioth (SUI) ziemlich hoch. Rebensburg, Silbermedaillen-Gewinnerin bei den Weltmeisterschaften von Are, visierte in den USA den 35. Weltcup-Podestplatz in ihrer Paradedisziplin Riesenslalom an. Ein ambitioniertes Ziel, nachdem der Start in den Winter mit dem 13. Platz von Sölden doch eher ein mässiger gewesen ist. Wie das Gewinnen in Killington geht, das weiss Rebensburg seit dem Jahr 2017. Zwei Jahre später aber war sie vom obersten Podestplatz in der Summe beider Läufe 0,98 Sekunden entfernt und auf Platz drei fehlten 69 Hundertstelsekunden. Nach dem der dritte Platz am Samstag bei Halbzeit nur 16 Hundertstelsekunden entfernt gewesen ist, verpasste die Olympiasiegerin von 2010 den Sprung nach vorne mit einer nicht optimalen Fahrt im 2. Durchgang. Dennoch meinte Rebensburg nach dem Rennen, dass dieses im Vergleich zum Auftakt in Sölden ein Schritt nach vorne gewesen sei. „Ich werde weiter an mir arbeiten und freue mich jetzt auf die Speed-Rennen in Lake Louise“, so die Deutsche.

Während Aline Danioth sich nicht für den 2. Lauf des Riesenslaloms hatte qualifizieren können, durfte Andrea Ellenberger um Weltcup-Punkte kämpfen. Zwar war sie mit ihrer selber als zu verhaltenen bezeichneten Fahrweise – vor allem im 1. Lauf – nicht zufrieden, dennoch konnte sich die 26 Jahre alte Hergiswilerin als 25. des Rennens einige Zähler gutschreiben lassen. „Ich konnte nicht mein bestes Skifahren zeigen. Als nächstes stehen einige Trainingstage auf dem Programm. Ich werde daran arbeiten, Fahrfehler zu akzeptieren und während des Laufes trotzdem weiter Vollgas geben zu können“, meinte Ellenberger.

Im Slalom vom Sonntag gab es für Aline Danioth nach Levi (18.) zum zweiten Mal Punkte. Die Urnerin klassierte sich als Zwanzigste und wusste, dass da noch einiges mehr möglich gewesen wäre. Als 23. nahm sie den entscheidenden Lauf in Angriff. Danioth kam aber nie richtig ins Fahren und wirkte auf der eisigen Unterlage etwas zu verhalten. Dass sie in der Rangliste doch noch etwas nach vorne kommen konnte verdankte sie den Ausfällen einiger Konkurrentinnen – unter anderem jenem von Wendy Holdener.

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