2020-12-15

VON PARIS ÜBER NEW YORK NACH MALTERS

Lydia war schon an vielen Orten auf der Welt. Und dies nicht nur für einen gemütlichen Urlaub: In Paris hat sie drei Jahre studiert. Modélisme und Stylisme. Anschliessend: Umzug nach New York. In eine der grössten Modemetropolen der Welt. Ihr Ziel: Eigenes Modelabel gründen. Stardesigner werden. Doch es kam ganz anders.

VON PARIS ÜBER NEW YORK NACH MALTERS

Lydia sitzt an einem grossen weissen Pult. Sie ist konzentriert. Sehr konzentriert. Ab und an schweift ihr Blick auf die Farbkarte, die direkt neben ihr liegt. Manchmal wechselt sie ihren Stift. Manchmal ein prüfender Blick auf einen Stoff. Doch grundsätzlich weicht ihr Blick praktisch kaum vom grossen weissen Papier, welches direkt vor ihr liegt. Sie zeichnet Skijacken. Mit akribischer Genauigkeit und dennoch grösster Kreativität. Verwendet verschiedene Farbkombinationen, zeichnet verschiedene Muster und Details, malt Schattierungen und hält unterschiedliche Schnitte fest. Viele Ideen werden aufs Papier gebracht, jede für sich einzigartig und dennoch: Alles ist stimmig, alles passt zusammen. «Ich zeichne gerade verschiedene Ideen für die Damenkollektion 2022/2023, dabei orientiere ich mich an verschiedenen zukünftigen Kleidertrends», sagt sie.

Damenkollektion? 2022/2023? Damit meint Lydia die zukünftige Skibekleidungskollektion von Stöckli. Denn Lydia arbeitet seit bald einem Jahr beim Schweizer Skihersteller in Malters. Dabei entwickelt und designed sie zusammen mit ihrer Arbeitskollegin und Mentorin die gesamte Skibekleidungskollektion von Stöckli. Lydia fokussiert sich auf die Damen, ihre Teamkollegin auf die Herrenkollektion. Gesamthaft erarbeiten beide 140 Teile. Und: Es werden von Jahr zu Jahr immer mehr.

Produkteentwickler bei Stöckli in Malters? Was ist aus den Laufstegen in New York geworden? «Das habe ich an den Nagel gehängt», sagt sie und fügt an: «Es hat nicht geklappt, manchmal muss man realistisch sein. Von New York habe ich viel gelernt, enorm viel. Ich wäre nicht da, wo ich heute bin, wenn New York nicht gewesen wäre. Die Erfahrung war großartig.» Bei dieser Aussage lächelt sie. Strahlt sogar. Wie immer wenn Lydia etwas erzählt. «New York hat vieles von mir abverlangt. Die Stadt ist ein Traum, aber sehr oberflächlich. An einem Tag finden sie dich super, am anderen Tag interessiert sich niemand mehr für dich. Aber: New York hat mir beigebracht niemals aufzugeben. Fällst du hin, stehst du wieder auf, kämpfst weiter. Wieder und wieder. Deshalb habe ich nun auch meinen Platz gefunden und habe den schönsten Job der Welt», meint sie.

Also Produkteentwickler bei Stöckli. Aber was heisst das? «Wir sind ein kleines Team von drei Personen und machen praktisch fast alles selbst. Wir analysieren Trends, definieren unsere Zielgruppe, erstellen Moodboards, zeichnen Skizzen, legen die Materialien fest, bestimmen die Farben, erarbeiten die detaillierten Worksheets (Nähanleitungen) für die Produktion, begutachten die Prototypen, geben Änderungen an die Produktion durch, kontrollieren die Qualität, machen Verhandlungen und sind für die Vermarktung zuständig.» Ein grosse Herausforderung und ein wichtiges Aufgabengebiet. Denn schlussendlich entscheidet hier vieles auch über Erfolg oder Misserfolg einer gesamten, neuen Kollektion. Gefällt die Kleidung der Zielgruppe – national als auch international? Passt sie zur Skikollektion? Hält sie mit den grossen Mitbewerbern mit? Fragen über Fragen. Und dabei gilt jedes Mal: den Fokus beim Designen nie verlieren.

«Das ist sehr wichtig», meint Lydia. «Wenn wir eine Kollektion entwerfen, haben wir schnell mal über 100 Ideen. 1'000 Inspirationen von Fashionbooks und Fashion Weeks aus Mailand, New York, Paris oder London. Und 1'000 verschiedene Einflüsse und Meinungen von den unterschiedlichsten Personen. Das hört während dem ganzen Entwicklungsprozess nie auf. Man kann immer etwas ergänzen und anpassen. Eine Öse anders machen, einen Knopf etwas kleiner, einen Reissverschluss etwas grösser. Das Schwierige ist, Entscheidungen zu treffen und zu sagen: So, das ist es jetzt. So machen wir es.» Das setzt bei grenzenloser Kreativität eine enorme Disziplin voraus. Und natürlich auch Mut und Überzeugung. Das, was Lydia in New York gelernt hat. «Als Designer muss man 100% hinter der Bekleidungskollektion stehen, sich dafür einsetzen und Argumente liefern, warum wir etwas so machen, wie wir es machen. Denn schlussendlich gibt’s unendlich verschiedene andere Möglichkeiten und: Mode ist immer Geschmacksache, dass spüren wir auch intern. Nicht jedem gefällt der Schnitt oder die gewählte Farbe. Das ist normal und damit müssen wir umgehen können. Sonst verlieren wir uns. Und unsere Identität. Deshalb legen wir den Fokus ganz auf die Meinungen und Bedürfnisse unserer Zielgruppe. Diese stehen bei uns an erster Stelle und hierfür geben wir Tag für Tag alles, um für unsere Kundinnen und Kunden eine Skibekleidungskollektion auf höchstem Niveau anzubieten.»

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