2023-07-19

Built For Perfection: Interview mit Marco Odermatt

In der Schweiz werden sie von Hand gefertigt. Verkauft werden sie auf der ganzen Welt: Die Ski von Stöckli. Rund 80 Mitarbeiter fertigen in der Ski-Manufaktur über 70‘000 Paar Ski pro Jahr. Darunter sind hin und wieder auch besondere Ski – sogenannte Special Editions, die in einer limitierten Auflage und nur für eine kurze Zeit erhältlich sind. Auch für die kommende Saison wurde eine Special Edition entwickelt und designed. Und bei dieser wurde gar ein Rennfahrer involviert. Mehr dazu im Interview mit Gesamtweltcupsieger, Doppelweltmeister- und Olympiasieger Marco Odermatt.

Built For Perfection: Interview mit Marco Odermatt

Marco, was war letzte Saison dein schönster Moment? 
Die Goldmedaille in der Abfahrt an der Weltmeisterschaft in Courchevel wird mir immer besonders in Erinnerung bleiben. Aber ich habe viele sehr intensive und schöne Momente in der vergangenen Saison erlebt.  

Worauf warst du besonders stolz? 
Der Punkterekord von 2042 von 2600 möglichen Punkte ist sicherlich ein Meilenstein in meiner Karriere. 13 von 26 Weltcup-Rennen zu gewinnen, insgesamt 22 Mal auf das Weltcup-Podest zu fahren und dann noch zum zweiten Mal Gesamtweltcupsieger werden: Die vergangene Saison war in vielerlei Hinsicht aussergewöhnlich und erinnerungswürdig.  

Nebst all den Rennen, deinen Erfolgen und dem Training hast du ja so ganz nebenbei mit Stöckli einen Ski entwickelt und designed, was ist das für ein Ski? 
Ja genau, das war auch ein wirklich cooles Projekt und hat mir viel Spass gemacht. Bei diesem Ski handelt es sich um den Laser WRT PRO Marco Odermatt Edition. Dieser Ski ist eine Mischung zwischen einem Slalom FIS- und Riesenslalomski. Supersportlich und macht extrem viel Spass zum Skifahren! Einige der verbauten Technologien in diesem Ski sind sogar auch in meinen Rennskis verbaut – das finde ich wirklich cool.  

Erzähl uns mehr darüber, inwiefern hast du dich hier eingebracht? 
Grundsätzlich werden bei den Serienski von Stöckli immer wieder Technologien verbaut, die wir im Rennsport bereits einsetzen und von welchen das Entwicklungsteam von Stöckli überzeugt ist, dass sie sich auch für die Serienski bestens eignen. Was beim Laser WRT PRO Marco Odermatt Edition, nebst den Technologien aus dem Rennsport, aber speziell ist, ist das Design. Dieses habe ich zusammen mit dem Entwicklungsteam von Stöckli entwickeln dürfen und hat auch viel mit mir zu tun.  

Inwiefern passt das Design auf dem Ski zu dir? 
Einerseits ziert auf dem Deckblatt des Skis mein Markenzeichen, der Löwe. Ein Tier, welches mich sehr fasziniert. Ein Löwe strahlt für mich Kraft und Mut aus und ich denke, das sind Eigenschaften, welche auch ein Skirennfahrer braucht, um die gefährlichsten Pisten der Welt hinunterfahren zu können. Des Weiteren ist auf dem Ski eine ganz besondere Zahl aufgedruckt, nämlich 22/23-2042. 2042 ist der Punkterekord, den ich in der Saison 22/23 erreicht habe. Und zu guter Letzt besteht das Design des Skis aus verschiedenen Brauntönen, diese gefallen mir ganz besonders, steht die Farbe Braun doch für Zuverlässigkeit, Authentizität und Bodenständigkeit. Alles Werte, welche mir persönlich besonders wichtig sind.  

Was hat dich denn beim ganzen Entwicklungsprozess dieses Skis am meisten beeindruckt? 
Mit welcher Hingabe und Leidenschaft die Mitarbeiter von Stöckli arbeiten. Wie beim Rennsport zählt hier jedes Detail. Und auch wenn ich schon ein paar Mal in der Manufaktur zu Besuch war, fasziniert mich auch immer wieder der gesamte Herstellungsprozess der Stöckli-Skis. Es wird so viel von Hand gemacht und nichts wird ausser Acht gelassen. Es braucht beispielsweise 140 Arbeitsschritte bis so ein Ski fertiggestellt ist. So etwas beeindruckt mich schon sehr.  

Wäre eine Karriere als Skidesigner bei Stöckli etwas für dich, wenn du irgendwann als Skirennfahrer kürzertrittst? 
Ich denke aktuell noch nicht an mein Karriereende. Ich bin ja erst 25 Jahre alt und habe mein sportliches Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Aber ich kann mir aus heutiger Sicht gut vorstellen, auch nach meiner aktiven Karriere dem Skisport verbunden zu bleiben und es wäre grundsätzlich naheliegend, dass ich mein Know-how in den Entwicklungsprozess von Ausrüstungsgegenständen im Skisport einbringen würde. Ob und in welcher Form werden wir dann zu gegebener Zeit sehen.  

Der Ski ist ja erst ab Oktober erhältlich und davon gibt’s weltweit nur 1'000 Stk., hast du schon einen? 
Nein, noch nicht. Ich habe die ersten Skimodelle bereits gesehen und begutachten können – sie sehen super aus. Allerdings konnte ich noch keinen mit nach Hause nehmen. Mein Ski wird wohl ebenfalls ab Oktober bereit sein, darauf freue ich mich jetzt schon. 

Hast du im Winter überhaupt Zeit für private Skifahrten? 
Nach dem Saisonfinale nehme ich mir stets Zeit für private Skifahrten. Dieses Frühjahr war ich nach dem Saisonfinale in Andorra noch in meinem bevorzugten Skigebiet Engelberg-Titlis unterwegs, unter anderem auch am Stöckli-Skifestival. Auch trifft man mich gelegentlich mit den Tourenskis abseits der Pisten an.  

Was geniesst du dann ganz besonders (wenn du mal privat mit den Ski unterwegs bist)? 
Ich geniesse es, frei und unbeschwert meine Kurven ziehen zu können. Der Rennalltag während der Saison ist meist mit einer gewissen Anspannung und Druck verbunden und als Fahrer bin ich in einen festen Terminplan eingebunden. Umso schöner ist es, wenn dies alles wegfällt und ich das Skifahren einfach nur geniessen kann.   

Und worauf freust du dich auf die kommende Saison? 
Momentan freue ich mich noch möglichst viel Zeit unbeschwert auf dem See zu verbringen und den Sommer zu geniessen. Mit den ersten Trainingsfahrten auf dem Schnee kehrt dann auch die Vorfreude auf den Winter und die kommende Saison zurück.  

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