2021-09-29

Er steht für (R)Evolution – Chef-Entwickler Mathieu Fauve

Die Stöckli Ski-Kollektion 2021/22 besticht durch vielfältige Neuerungen. «Ob Pistenliebhaber, Freerider oder Tourengänger – jeder Kundentyp kann sich auf tolle Innovationen in seinem Bereich freuen» so Mathieu Fauve, Leiter der Ressorts Technologie & Design sowie Forschung & Entwicklung bei Stöckli. Welches die Highlights sind, was es mit der Entwicklung von Ski-Modellen auf sich hat und wie dabei sogar die exotische Lotusblume eine Rolle spielt, erfährst du hier.

Er steht für (R)Evolution – Chef-Entwickler Mathieu Fauve

Seit über 10 Jahren ist Mathieu, selbst begeisterter Wintersportler, nun für die Entwicklung neuer und Weiterentwicklung bestehender Ski-Modelle zuständig. Ein aufwändiger Prozess, der rund zwei Jahre in Anspruch nimmt – Je ein Jahr für die Entwicklung und ein Jahr für die Industrialisierung. «Dies benötigt manchmal etwas Flexibilität im Kopf, da man immer 2 Jahre im Voraus arbeitet. Im Moment beschäftige ich mich also bereits intensiv mit der Kollektion für 2023/24» so Mathieu. «Doch darüber will ich jetzt noch nichts verraten.»

Also zurück in die etwas nähere Zukunft – Und diese heisst Winter 2021/22. Beginnen wir mit den Neuerungen in der beliebten Laser Linie, welche für die kommende Saison vor allem den Laser GS und den Laser SL betreffen. Der Laser GS wird neu mit Carbon Steering Control (CSC) ausgestattet. «Diese Technologie kommt direkt aus dem Rennsport und verleiht dem Ski noch bessere Stabilität und Laufruhe. Sie kam letzte Saison bereits beim Laser WRT ST zum Einsatz und wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht», erklärt Mathieu. So sei es gelungen, die typischen Eigenschaften des Laser GS noch zu akzentuieren.

Beim Laser SL kommt eine neue Seitengeometrie zum Einsatz. Soll heissen, das Ski-Ende ist etwas breiter als beim Vorgänger. Dies verspricht besseren Kantengrip und mehr Beschleunigung Ende Kurve. Ebenfalls neu ist die Flex Torsion Control Technologie (FTC). Diese speziellen Einschnitte im Titanal seien wichtig, um den Ski geschmeidig und verzeihend zu machen, so Mathieu. «Ohne dieses Feature würden wir von der Performance her schon fast von einem SL FIS sprechen.»

 

«Mein Anspruch ist aber, dass am Ende jede und jeder, unabhängig vom Niveau, damit fahren kann und eben auch Spass daran hat»

Damit spielt Mathieu auf einen Punkt an, der für ihn die grösste Herausforderung in der Entwicklung neuer Skimodelle darstellt. Und zwar gehe es stets darum, Performance und Kontrolle perfekt miteinander zu vereinen. «Der Performance-Aspekt ist bei unseren Ski schon rein wegen des Aufbaus sehr ausgeprägt. Mein Anspruch ist aber, dass am Ende jede und jeder, unabhängig vom Niveau, damit fahren kann und eben auch Spass daran hat». Die Sportlichkeit könne dann je nach Bedürfnis mit entsprechenden Kombinationen von Platten und Bindungen justiert werden. «Darin liegt der grosse Vorteil des eigens für unsere Ski konzipierten Platten-Bindungs-Konzepts, welches stets im Einklang mit den Ski-Modellen weiterentwickelt wird», so Mathieu.

Weiter in der Laser-Palette kommen auch Laser SC und Laser AR in einem neuen Auftritt daher. Hier liegen die Anpassungen aber vor allem auf der optischen Seite. Auch dies ist wichtig, «denn mit neuen, modernen Designs kann man für den Kunden einen visuellen Mehrwert schaffen». In dieser Hinsicht weiss der neue Laser SC Orea besonders zu überzeugen. «Mein absolutes Highlight dieser Ski-Kollektion», meint Mathieu begeistert. Hier sei uns eine einzigartige und spannende Kombination aus Performance und exklusivem Design gelungen, die wir so bisher noch nicht in unserem Portfolio hatten.

Mit Highlights gespickt ist auch unsere neue Allmountain- und Freeride-Kollektion. Die alten Bekannten Stormrider 88 und 95 haben ein Facelifting erhalten und kommen jetzt in einem einzigartigen, komplett neuen Design daher. «Die Anwendung eines neuen Lacks auf der Oberfläche komplettiert die spielerische Optik der neuen Stormrider-Modelle und bietet zudem noch mehr Schutz vor Kratzern.» Doch auch auf der technischen Seite hat sich etwas getan. «In der Schaufel haben wir leichteres, dafür stabileres Material verbaut, was dem Ski mehr Auftrieb und bessere Wendigkeit verleiht», erklärt Mathieu begeistert. Neu in dieser Palette ist der Stormrider 102, welcher den Stormrider 105 ablöst. Dank mehr Rocker vorne, einer neuen Seitengeometrie und dem Einsatz von Kunststoff anstelle von Aluminium am Ski-Ende ist dieser Ski spielerischer und drehfreudiger als sein Vorgänger.

Auf eine besondere Neuheit dürfen sich die Tourengängerinnen und Tourengänger freuen. Mit dem Edge FT haben wir nun den perfekten Begleiter für Tiefschneetouren in unseren Reihen. Hier kommt erstmals bei einem Skimodell das Vario-Konzept zum Einsatz. Das bedeutet, dass die Mittelbreite variiert mit der Skilänge. Sprich je länger der Ski, desto breiter ist er. «Kleinere und leichtere Personen haben nicht die gleichen Ansprüche an einen Tourenski wie grösserer oder schwerere Personen», führt Mathieu aus. «Und genau da setzten wir an, denn wir wollen unseren Kunden ein optimales Verhältnis zwischen Ski- und Fahrereigenschaften gewährleisten.»

Und nun noch diese Geschichte mit der Lotusblume, welche ebenfalls mit dem Edge FT in Verbindung steht. «Inspiriert von den wasserabweisenden Blättern der Lotusblume, haben wir eine spezielle Beschichtung des Deckblattes entwickelt, damit weniger Schnee haften bleibt», so Mathieu. Dies hat einerseits den Vorteil, dass weniger unnötiger Ballast mitgeschleppt wird beim Hochgehen und auf der anderen Seite macht es auch das Auf- und Abziehen der Felle einiges angenehmer.

Die Lotusblume als Quelle der Inspiration für einen Ski? Woher kommt das? Als studierter Bauingenieur mit mittlerweile rund 25 Jahren Erfahrung in der Produktentwicklung im Schneesport kann Mathieu natürlich auf ein enormes eigenes Wissens-Repertoire zurückgreifen. Eine wichtige Rolle spielt aber oftmals die Natur, die Pflanzen- und Tierwelt. Sie ist beinahe eine unendliche Quelle neuer Ideen und diente schon oft als Innovationsgrundlage. Diese umzusetzen ist jedoch nicht immer ganz einfach. «Daher arbeiten wir zusätzlich mit wissenschaftlichen Institutionen wie der EPF in Lausanne, der Hochschule Luzern oder der ZHAW zusammen». Folglich handelt es sich bei der Entwicklung neuer Technologien um separate Forschungsprojekte, die parallel zur Skientwicklung laufen und etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Dies sei insbesondere für den Rennsport von grosser Bedeutung. «Da muss man immer am Ball bleiben, denn die Entwicklungen im Rennsport definieren die Entwicklung der ganzen Branche» so Mathieu. Die Kunden profitieren also immer wieder von neuen Erkenntnissen und Technologien, die vom Weltcup direkt in die Serienski fliessen.

Man muss aber stets aufpassen. Evolution ist gut, Revolution nicht immer. Traditionsreiche Modelle wie der Laser GS oder der Laser SL haben ihre bestimmenden Eigenschaften, die bestehen bleiben sollen. «Manchmal hätte man neue Ideen oder Features bereit, kann diese aber nicht einsetzen, weil sie den Grundcharakter des Skis zu sehr verändern würden» so Mathieu. Demzufolge kommt auch dem Testen der Prototypen eine grosse Bedeutung zu, denn da erhält man eine direkte Rückmeldung, wie sich technologische Veränderungen auf die Fahreigenschaften auswirken. «Das ist natürlich ein grosser Vorteil an meinem Job, dass man immer wieder raus auf die Piste kann, um die neuen Modelle auszuprobieren» fügt Mathieu an.

Mindestens einmal fährt Mathieu also mit jedem Modell inklusive der unzähligen Prototypen, die dazukommen. Doch welches ist denn sein persönlicher Favorit? «Die sind alle toll, da ist es schwierig einen rauszupicken» meint er. «Ich liebe generell grosse Kurven». Auf gut präparierten und griffigen Pisten setzt er daher auf den Laser GS in 175cm, ansonsten greift er auch gerne auf den Laser AR zurück». Es kommt auf die persönlichen Vorlieben an «und da bin ich überzeugt, dass wir in der aktuellen Kollektion für jeden Typ Skifahrer einen passenden Ski im Angebot haben.» Wir sind also bereit für den Winter – Bist du es auch?

 

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