2023-02-20

Goldene Tage für Marco Odermatt und Stöckli

Das waren sie also, die 14 Tage der alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2023 in Frankreich. Es waren goldene Tage für Marco Odermatt und Stöckli. Es waren Tage voller Emotionen für alle Athletinnen, Athleten und Mitarbeiter:innen.

Goldene Tage für Marco Odermatt und Stöckli

Nach zwei Wochen Sonnenschein bleibt für Marco Odermatt – und zu einem Teil auch für jedes Mitglied der «Stöckli-Familie» – der Glanz von zwei goldenen WM-Medaillen. «Die Weltmeisterschaften waren mega. Natürlich wegen der beiden Goldmedaillen von Marco Odermatt, aber nicht nur», zieht Stöckli-Rennchef Beni Matti ein Fazit. «Alexis Monney und Aline Danioth haben gute Leistungen gebracht. Thomas Tumler und Rasmus Windingstad zeigten gute Abschnitte, konnten aber das Puzzle nicht von oben bis unten zusammenfügen. Leid tut es mir für Andrea Ellenberger, die wirklich nicht vom Glück begünstigt worden ist.» Beeindruckt ist Matti von Odermatts mentaler Stärke, wie er nach der Enttäuschung im Super-G den Fokus auf die Abfahrt habe legen und zuschlagen können.

Marco Odermatt
Mit einem 4. Platz im Super-G startete «Odi» nicht wie gewünscht in die Titelkämpfe. Er wollte als dominierende Figur dieser Disziplin im Weltcup das WM-Gold. Am Ende fehlten 11 Hundertstelsekunden auf Bronze. Wer den Schweizer zu diesem Zeitpunkt schon als einen Verlierer der WM sehen wollte, sollte bald schon – genauer am 12. Februar – eines Besseren belehrt werden. Marco Odermatt wurde Abfahrtsweltmeister. Weil er auf der «Eclipse»-Piste von Courchevel – unserem Slogan «built for perfection» entsprechend – eine fehlerfreie und perfekte Fahrt gezeigt hat. Weil er vom Kopf her für den ganz grossen Coup bereit gewesen ist. Weil sein Material gepasst hat. Nach emotional heftigen Momenten, zum Beispiel während der Fahrt des Top-Favoriten Aleksander Aamodt Kilde, glänzte dieses Gold auch wegen des nicht nach Wunsch geglückten WM-Auftaktes besonders hell. Trotzdem durfte sich der 25-Jährige nicht blenden lassen. Der Riesenslalom, «seine» Disziplin, stand ja noch aus. Platz 2 nach dem 1. Lauf und ein guter 2. Lauf reichten aus, um etwas zu schaffen, das zuvor nur Zeno Colo (ITA/1950), Toni Sailer (AUT/1956), Jean-Claude Killy (FRA/1968) und Aksel Lund Svindal (NOR/2007) gelungen ist: an ein und denselben Weltmeisterschaften Gold in Abfahrt und Riesenslalom zu gewinnen. «Es war ein schwieriger Tag, auf einem schwierigen und langen Kurs, auf schwierigem Schnee mit einer besonders im ersten Lauf schwierigen Kurssetzung. Man hat permanent arbeiten und alles in die Waagschale werfen müssen», sagte ein körperlich müde wirkender Odermatt hinterher. Er sei relativ locker gewesen vor dem Start aber auch unsicher, ob die Kraft für zwei Top-Fahrten auf der eisigen und herausfordernden Piste noch reichen würde. Sie reichte. Und der Energiehaushalt wurde insofern etwas geschont, weil der Emotionen nicht mehr gar so hoch gingen wie noch am Tag der sensationellen Abfahrt.

Aline Danioth
Die Urnerin verpasste zwar die Qualifikation für das Parallel-Rennen, glänzte dann aber in ihrer Spezialdisziplin Slalom. Aus Rang 9 nach dem 1. Lauf wurde mit lautstarker Unterstützung der aus dem Kanton Uri angereisten Fans in der Endabrechnung ein feiner 6. Platz. «Ich habe noch nie im Weltcup ein Top-6-Resultat erreicht. Dass mir das ausgerechnet bei der WM gelingt, ist cool», sagte die 24-Jährige. 28 Hundertstelsekunden haben auf die Bronzemedaille gefehlt. Grund für eine Mini-Enttäuschung, aber letztlich überwog bei Danioth die Freude.

Alexis Monney
Der Freiburger überraschte bei seiner WM-Premiere im zweiten Training mit einem 3. Rang und der Qualifikation für das Rennen. Im Kampf um die Medaillen reichte es Monney dann zu Platz 18 – vor Fahrern wie Romed Baumann, Mattia Casse oder Jared Goldberg. «Es war ein tolles Erlebnis, ein toller Tag. Ich bin nicht wirklich enttäuscht, aber ich hätte besser Skifahren können», zeigte sich der 24-Jährige selbstkritisch. «Ich habe an Erfahrung gewonnen und ich hatte Spass. Das ist das Wichtigste.»

Andrea Ellenberger
Im Team-Parallel-Rennen reichte es der Nidwaldnerin zu Platz 5, im Einzel-Parallel-Rennen zu einem 14. Rang und nach ihrer Spezialdisziplin, dem Riesenslalom, vergoss Andrea Ellenberger bittere Tränen. Sie war gut unterwegs, mit der neuntbesten Zwischenzeit im 1. Lauf, dann kam das Aus. Umso bitterer, weil Andrea Ellenberger gut in Form gewesen ist und die Bedingungen in Frankreich auf sie zugeschnitten gewesen wären.

Thomas Tumler
Am Tag, an welchem Marco Odermatt und Loic Meillard im Riesenslalom Gold und Silber feiern durften, hatte der Bündner seine WM-Enttäuschung zu verarbeiten. Im 1. Lauf funktionierte wenig und der 27. Zwischenrang war das logische Resultat. Die angriffige Fahrt im 2. Lauf brachte eine Verbesserung um 9 Ränge. Zuwenig für Tumler selbst, der sich selbstkritisch über die gemachten Fehler ärgerte. «Ich habe einiges riskiert, aber es ist nicht aufgegangen.»

Rasmus Windingstad
Der WM-Auftakt mit dem Sieg in der Qualifikation zum Einzel-Parallel-Rennen verlief für den 29 Jahre alten Norweger perfekt. In den Kampf um die Medaillen aber konnte Windingstad letztlich nicht eingreifen, weil er im Viertelfinal an seinem Landsmann Timon Haugan gescheitert ist. Für Haugan gab es Bronze, Windingstad blieb der 5. Platz. Auch im Riesenslalom hat das am Ende erreichte Resultat (16.) nicht den gehegten Erwartungen entsprochen.

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